Kohlenhydratearme und gesunde Ernährung mit Kürbiskernöl

Kohlenhydratearme und gesunde Ernährung mit Kürbiskernöl

Kürbiskernöl ist ein wahrer Allrounder. So wird es nicht nur in der Küche eingesetzt, sondern auch in der Naturheilkunde. Dabei wird es vor allem aus den Kernen des Steirischen Ölkürbis gewonnen, die vor der Extraktion geröstet wurden. Bis vor etwa 40 Jahren war das Öl vor allem in der österreichischen Steiermark bekannt und bis heute ist das genuin Steirische Öl der Favorit. Dort beginnt seine Geschichte bereits Ende des 18. Jahrhunderts.

Kürbisse und Kürbiskerne gehören zu den Lebensmitteln ohne Kohlenhydraten.

Dies führte dazu, dass das Kürbiskernöl dieser Gegend die Bezeichnung „g.g.A.“ erlangte – geschützte geografische Angabe. Ölflaschen, deren Etikett mit g.g.A ausgezeichnet ist, stehen für höchsten Qualitätsstandard. Nur geprüfte Hersteller haben die Erlaubnis, das entsprechende Etikett aufzubringen.

Inzwischen werden die Ölkürbisse allerdings auch in anderen östlichen Ländern wie Russland und Ungarn angebaut. Kürbiskernöl hat meist eine grüne Färbung, was es den großen Mengen an Chlorophyll zu verdanken hat. Allerdings sind auch Rotbraun-Färbungen möglich. Zudem besitzt das Öl ein nussiges Aroma. Daher ist es bei Köchen sehr beliebt. Es hat einen intensiven Eigengeschmack. Der Erstarrungspunkt von Kürbiskernöl liegt bei etwa -15 °C.

Gewinnung des Kürbiskernöls

Für die Gewinnung der Kürbiskerne gibt es spezielle Verfahren. Der Prozess der Kürbiskernölgewinnung beginnt im Prinzip bereits bei der Aussaat. Ideal ist ein sandig-lehmiger Boden. Dabei ist genau auf die nötige Feuchtigkeit und Temperatur zu achten. Im Herbst erntet der Bauer die Kürbisse, die eine orange Farbe angenommen haben.

Die Kerne des Ölkürbis werden geröstet und kalt gepresst. Bis heute erfolgt ein Großteil der Verarbeitung in kleinen, traditionell gehaltenen Ölmühlen, weshalb das Öl nicht nur besondere Qualität sondern auch einen entsprechenden Preis hat.

Die Gewinnung ist aufwendig: Es werden für einen Liter Öl bis zu 2,5 kg Kürbiskerne verarbeitet. Das entspricht rund 30 Kürbissen. Zudem erfolgt die Auslese häufig noch von Hand. Ein Kürbis gibt im Schnitt 100 Kerne her. Nach der Gewinnung aus den Kürbissen werden die Kerne zunächst aussortiert, dann gesäubert und schlussendlich getrocknet. Diese Trocknung erfolgt bei 50 °C, ehe die Kerne gemahlen werden.

Im nächsten Produktionsschritt trennt der Hersteller das Eiweiß vom Öl. Dies erfolgt durch Röstung der Kerne in einer mit Salz und Wasser angerührten Mischung. Aus der dabei entstandenen Masse wird das eigentliche Kürbiskernöl gepresst. Dieser Schritt erfolgt noch im warmen Zustand. Nach einigen Tagen haben sich unerwünschte Stoffe abgesetzt. Der Hersteller kann nun das Öl in Flaschen abfüllen, bevor es in den Verkauf wandert.

Inhaltsstoffe von Kürbiskernöl

Unter den bekannten Speiseölen besitzt Kürbiskernöl die größte Menge an Antioxidantien. Es ist ein leicht verdauliches Fett, das daher auch in der Medizin gegen unterschiedliche Beschwerden eingesetzt wird. Rund 65% sind reines Öl, der Rest hochwertiges Eiweiß. Zudem enthält Kürbiskernöl eine beträchtliche Menge an Vitaminen. Darunter Vitamin A, B1 und 2 sowie C und E. Außerdem besitzt es Niacin, Pyroxin, Panthotensäure und Biotin. Der hohe Anteil an Linolsäure und Phytosterinen macht es zudem im medizinischen Bereich interessant, da beiden Stoffen eine senkende Wirkung des Cholesterin nachgesagt wird. Andere enthaltene Spurenelemente und Mineralstoffe sind beispielsweise Eisen, Jod, Kalium, Kalzium, Zink, Selen und Schwefel. Kürbiskernöl weist zudem ein-, zwei- und dreifach ungesättigte Fettsäuren auf.

Anwendungen und Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete von Kürbiskernöl sind vielseitig. Es wird einerseits in der Medizin genutzt, andererseits aber auch in der Küche. Haben Sie schon unser leckeres Kürbiskernbrot probiert?

Bei der Zubereitung von Speisen sollte das Kürbiskernöl nicht zu sehr erhitzt werden da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden. Deshalb wird Kürbiskernöl vor allem kalt bei Salaten oder Nachspeisen genutzt. Ein örtliches Gericht, in dem Kürbiskernöl üblicherweise verwendet wird, ist die steirische Eierspeise. Aber auch zum Verfeinern von Sülzen und Rindfleisch nutzen Köche das Öl. Zudem eignet es sich für Pesto und Quark, was seinem starken nussartigem Aroma zuzuschreiben ist, weshalb das Öl vor allem zur Verfeinerung genutzt wird. Da bei höheren Temperaturen die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden, sollte Kürbiskernöl nicht zum Kochen genutzt werden.

In der Kosmetik findet Kürbiskernöl Anwendung als Trägeröl. Dies hängt mit der großen Anzahl an Vitaminen und sich positiv auf die Haut auswirkenden Stoffen zusammen. Es hat hautpflegende Eigenschaften und findet daher seinen Nutzen bei schuppiger und rissiger Haut. Außerdem wird es gegen Schwangerschaftsstreifen und Falten verwendet.

In der Medizin fungiert Kürbiskernöl als Allround-Heilmittel für verschiedene Beschwerden. Genutzt wird es gegen erhöhten Blutdruck, Prostatabeschwerden, Blasenprobleme jeglicher Art (Blasenentleerungsschwierigkeiten, Blasenentzündung, Reizblase), Krämpfe, Nierenerkrankungen, Bandscheibenvorfälle und auch zur Entwurmung. Außerdem wirkt es sich positiv auf das Immunsystem aus. Abgesehen davon kann es vor erhöhten Blutfettwerten schützen und stärkt den Kreislauf.

Herzproblemen und Arteriosklerose sowie dadurch bedingten Herzinfarkten kann so vorgebeugt werden.

Die gesunde Wirkung wird bedingt durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Besagte Antioxidantien wirken sich fördernd auf das Immunsystem aus und schützen die Zellwände.
Weitere Wirkungen und Anwendungsgebiete von Kürbiskernöl können auf der Webseite http://www.kuerbiskern-oel.info nachgelesen werden.

Um das Öl lange erhalten und nutzen zu können, sollte es mit Bedacht genutzt und gelagert werden. Bei richtiger Lagerung ist es ein Jahr halt- und genießbar. Dies gilt allerdings nur, wenn es in kühlen und dunklen Räumen unter 20 °C aufbewahrt wird. Eine Aufbewahrung im Kühlschrank ist daher sinnvoll.

Weitere Informationen zu Kürbiskernöl, dessen Anwendungen und Wirkungen auf:

Bildquelle: Shutterstocküber Affective Internet Services

 
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